Was ist “Dounjinshi”? - Bedeutung und Erklärung

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© Shinichi Fukuda/SQUARE ENIX · „Kisekoi“-Produktionskomitee

Einführung in die Welt von Doujinshi - Was ist das genau?

Doujinshi, oft als „Fan-Manga“ bezeichnet, ist ein Begriff, der in der japanischen Popkultur tief verwurzelt ist. Der Begriff setzt sich aus den Worten „doujin“ (同人), was so viel wie „gleichgesinnte Person“ bedeutet, und „shi“ (誌), was für „Magazin“ oder „Publikation“ steht, zusammen. Doujinshi sind im Grunde genommen selbst veröffentlichte Werke, die in der Regel von Fans, Amateuren oder unabhängigen Künstlern erstellt werden. Sie decken eine Vielzahl von Genres und Themen ab, von Fan-Fiktionen bestehender Werke bis hin zu originalen Geschichten.

Doujinshi ist besonders in der Anime- und Manga-Community beliebt, da es Fans die Möglichkeit gibt, Geschichten ihrer Lieblingsserien weiterzuführen, zu modifizieren oder alternative Handlungen zu entwickeln. Doujinshi kann sowohl von Amateuren als auch von professionellen Künstlern erstellt werden. Einige berühmte Mangaka haben ihre Karriere sogar als Doujinshi-Künstler begonnen.

Ursprung und Geschichte

Die Geschichte von Doujinshi lässt sich bis in das späte 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu dieser Zeit begannen Künstler, ihre eigenen Werke unabhängig von etablierten Verlagen zu veröffentlichen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Doujinshi-Kultur weiter, insbesondere durch den wachsenden Einfluss von Manga und Anime in der japanischen Gesellschaft.

In den 1970er Jahren begann der Doujinshi-Markt zu boomen, insbesondere mit der Entstehung der Comiket (Comic Market), einer der größten Messen für Doujinshi weltweit. Comiket, die erstmals 1975 stattfand, bietet Künstlern eine Plattform, ihre Werke direkt an die Fans zu verkaufen. Heute ist die Veranstaltung so populär, dass sie zweimal im Jahr in Tokio stattfindet und Hunderttausende von Besuchern anzieht.

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© Shinichi Fukuda/SQUARE ENIX · „Kisekoi“-Produktionskomitee

Typen von Doujinshi

Doujinshi gibt es in einer Vielzahl von Formen und Stilen. Hier sind die gängigsten Typen:

  1. Fan-Doujinshi: Diese Art von Doujinshi basiert auf bereits existierenden Animes, Mangas oder Videospielen. Künstler nutzen bekannte Charaktere und Geschichten, um ihre eigenen Versionen oder Fortsetzungen zu erstellen. In der Fan-Kultur werden diese Werke oft als „Fanfiction“ bezeichnet.

  2. Original-Doujinshi: Dies sind komplett neue Werke, die von Doujinshi-Künstlern selbst kreiert werden. Sie enthalten originelle Charaktere, Geschichten und Welten. Einige dieser Werke haben es später geschafft, als professionelle Mangas veröffentlicht zu werden.

  3. Erotische Doujinshi: Auch bekannt als „Hentai-Doujinshi“, sind eine spezielle Kategorie von Doujinshi, die sich auf erotische oder explizite Inhalte konzentrieren. Diese Werke sind oft kontrovers, aber dennoch ein bedeutender Teil der Doujinshi-Kultur.

  4. Parodien: Viele Doujinshi parodieren bestehende Werke, indem sie humorvolle oder satirische Elemente hinzufügen. Diese Werke können von lustigen Szenarien bis hin zu einer völligen Umkehrung der Handlung reichen.

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© Akasaka Aka/Shueisha/Kaguya-sama: Produktionskomitee „Love Is War“.

Rechtliche Aspekte und Grauzone

Doujinshi existiert oft in einer rechtlichen Grauzone, da viele Werke auf urheberrechtlich geschützten Charakteren und Geschichten basieren. In Japan wird dies jedoch weitgehend toleriert, insbesondere wenn es sich um nicht-kommerzielle Veröffentlichungen handelt. Die großen Manga- und Anime-Unternehmen sehen in Doujinshi oft eine Form von kostenloser Werbung für ihre Serien. Solange die Doujinshi-Schöpfer keinen großen kommerziellen Gewinn erzielen, gehen die Rechteinhaber meist nicht dagegen vor.

Es gibt jedoch Ausnahmen. In einigen Fällen wurden rechtliche Schritte eingeleitet, insbesondere wenn Doujinshi in großem Stil und ohne Zustimmung der Rechteinhaber verkauft wurden. Für Fans außerhalb Japans ist es wichtig, die lokalen Urheberrechtsgesetze zu berücksichtigen, da diese strenger sein können.

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Die Rolle der Comiket und andere Doujinshi-Events

Die Comiket (Comic Market) in Tokio ist das Herzstück der Doujinshi-Kultur. Diese Messe ist nicht nur die größte Veranstaltung für Doujinshi-Künstler, sondern auch ein Ort, an dem sich Anime- und Manga-Fans aus der ganzen Welt treffen.

Neben der Comiket gibt es viele andere kleinere Veranstaltungen und Online-Plattformen, die Doujinshi fördern und unterstützen. Künstler haben durch diese Plattformen die Möglichkeit, ihre Werke einem breiteren Publikum zu präsentieren und möglicherweise auch kommerziellen Erfolg zu erzielen.

Einige Plattformen, die Doujinshi fördern, sind:

  1. Pixiv: Eine Online-Community, auf der Künstler ihre Werke hochladen und teilen können.

  2. Toranoana: Ein physischer und Online-Shop, der Doujinshi und andere Fan-Kreationen verkauft.

  3. Booth.pm: Ein Marktplatz für unabhängige Künstler, auf dem Doujinshi und andere Werke verkauft werden können.

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© Akasaka Aka/Shueisha/Kaguya-sama: Produktionskomitee „Love Is War“.

Doujinshi – Kreative Freiheit in der Anime-Welt

Doujinshi ist weit mehr als nur Fan-Manga. Es ist eine kreative Ausdrucksform, die es Fans und Künstlern ermöglicht, ihre Liebe zu Anime und Manga auf einzigartige Weise zu zeigen. Ob es sich um alternative Geschichten, Parodien oder Originalwerke handelt, Doujinshi hat einen festen Platz in der Welt der japanischen Popkultur eingenommen.

Es ist auch ein Bereich, der ständig wächst und sich entwickelt, insbesondere durch den Einfluss der digitalen Welt. Für neue Künstler kann Doujinshi eine wertvolle Plattform sein, um ihre Karriere zu starten. Für Fans bietet es eine Möglichkeit, tiefer in ihre Lieblingsserien einzutauchen und alternative Handlungen zu erleben.

Letztlich ist Doujinshi ein lebendiges Beispiel für die kreative Freiheit, die die Anime- und Manga-Welt bietet. Sie erlaubt es, die Grenzen der etablierten Geschichten zu überschreiten und neue Erzählweisen zu entdecken – und das auf eine Weise, die Fans auf der ganzen Welt miteinander verbindet.

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Themen-Beitrag geschrieben von: ENZIAN
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